nur 140 km, aber nochmal > 1000 Hoehenmeter. Der Tag im einzelnen:
6:29 h: Wache mit Schluckbeschwerden auf. Zum Glück habe ich Lemocin dabei. Man kennt ja seine Schwachstellen...Herr Walter hat immer gesagt, einfach die Lutschtablette in die Backentasche schieben und weiterschlafen. Mache ich. Frühstück gibt es hier in Spanien eh erst um halb acht.
7:30 h: Frühstück. Ein letztes Mal den Tages-Proviant vom Buffet in meinen Pullover schmuggeln.
km 16: erster langer Anstieg. Rechts im Gebüsch steht eine Kamera und dahinter im hohen Gras ein Polizeiauto. Schaue sicherheitshalber auf den Tacho: 9,2 km/h. Das sollte in Ordnung sein, erlaubt sind ja 90. Also: unauffällig weitertreten.
Und vorbeiiiiii - vor 18.00 Uhr in BARCEOLONA eingefahren!!!
In 7 Tagesetappen von Basel bis nach Barcelona mit dem Rad gefahren.
Unglaublich - THE QUEEN OF THE ROAD!!!
HERZLICHE GRATULATION - DU BIST DIE BESTE!!!
12.09.2013
18.40 Uhr - ANGEKOMMEN in FIGUERES (Spanien)
Es fehlen nur noch 142km bis zum Ziel: Barcelona!!!!
12. September (6. Tag)
6:21 h: Kann vor lauter Aufregung nicht mehr schlafen und bin die erste beim Frühstück, noch vor den Eiern. Die Wettervorhersage fuer Banyul-sur-Mer ist super, also: Werde mir Le Perthus und die D900 schenken und stattdessen die scenic route am Meer entlang nehmen. Die ist 25 km länger, aber bestimmt aufregender.
Ausserdem fahre ich heute ohne Kompressionsstrümpfe. Habe beim Duschen braune Ringe an meinen Knöcheln entdeckt, die kein Dreck sind - der Spalt zwischen Socken und Strümpfen ist schuld. Also: heute werden die Waden nachgebräunt!
km 25: fahre einen 6% Hügel locker mit dem mittleren Kettenblatt hoch. Das gibt Hoffnung für die Küste....ich glaube, ich habe ein bisschen was von Jan Ullrich (natürlich ohne das Doping): Der ist ja auch immer mit 5 kg Uebergewicht in die Tour de France gestartet, um dann am Ende in der Form zu sein, die er am Anfang hätte haben müssen, um Lance Armstrong mal zu schlagen.
km 26: Ich kann das Meer sehen! Genau so schnell, wie es aufgetaucht ist, ist es aber auch wieder weg. Was für einen Unterschied in der Perspektive 50 Höhenmeter doch machen...Windstösse bei 45 km/h sind übrigens nicht schön, vor allem nicht, wenn man 3 Gepäckstücke am Rad hängen hat :(
km 43: Da sind sie wieder, die 15,7 Stundenkilometer bei 0 % Steigung. Diesmal zeigt der Höhenmesser + 10 m, daran kann es also nicht liegen...
km 75: nur noch 75 Kilometer - wann konnte ich das schonmal um 13:00 h sagen? Dabei habe ich die erste Hälfte ruhig angehen lassen, habe an Thomas' Worte gedacht, der gesagt hat, bei lockerem Training bilden sich neue Blutgefässe. Habe leider vergessen zu fragen, ob das so schnell geht, dass ich heute nachmittag an der Küste schon darauf zurueckgreifen kann, oder ob das eine längerfristige Angelegenheit ist. Egal, da ich mich nächsten Sonntag für den Halbmarathon in Karlsruhe angemeldet habe (Istanbul ruft...) ist es auch ok, wenn sie erst nächste Woche wachsen. Ich komm auch ohne nach Figueres!
km 94: Ich habs geahnt, das ging alles viel zu glatt heute. Fahre Richtung Banyuls-sur-mer und sehe an der Ausfahrt Port-Vendres ein Schild "Ende der Schnellstrasse". Noch bevor ich den Gedanken, das das heissen muss, ich bin auf einer Schnellstrasse, zu Ende gedacht habe, stehe ich auch schon vor einem mager beleuchteten zweispurigenTunnel (mit Gegenverkehr). Siehe Foto. Habe die Wahl zwischen 2 Optionen:
1. weiterfahren = schlecht
2. zurueck = ganz schlecht
Entscheide mich für den salomonischen Mittelweg und schiebe mein Rad von km 94,1 bis km 94, 6 auf dem kleinen Bordstein im Dunkeln durch den Tunnel. Der Tagesschnitt ist damit natürlich hin. Aber Hauptsache, ich bin auf der anderen Seite und kann weiterfahren. Schon 1 km später bin ich wieder auf der gelben Strasse, wo ich hingehöre. Uff.
km 100: Die Erleichterung währt allerdings nicht lange. Ich sehe Schild "Route des cols" am Strassenrand und vermute instinktiv, das das nicht Gutes für Radwander bedeutet...hätte ich doch über Le Perthus fahren sollen?
km 102: Pause in Banyuls. Stelle meine Beine nochmal ins Meer und esse einen Taboule-Salat, denn jetzt fangen die cols an. Und tatsächlich, col 1: 140 m, col 2: 134 m, col 3: 170 m, col 4: 125 m, col 5: 80 m, col 6: 60 m. Dazwischen immer wieder runter ans Meer. Ein bisschen erinnert das an einen FID beim NMR...
km 115: Die spanische Grenze, direkt hinter dem 125 m col. Muss ein bisschen weinen vor lauter Glück...
Die letzten 35 km rutsche ich ohne weitere Zwischenfälle durch. Bin sehr glücklich, als ich an der ersten spanischen Tankstelle wieder Sportgetränke im Regal finde - Frankreich ist ein grosser schwarer Fleck diesbezüglich, vielleicht sollte das mal jemand den Gatorade und Powerade Leuten stecken...?
km 150: Figueres!! Fahre gleich durch zum Dali Museum, Foto machen, Cervesa trinken. Morgen bin ich in Barcelona - selbst wenn 10 cm Neuschnee liegen!
Hoffe, Ihr seid dabei. Bis dann,
Trixie
170 km. Lumpige 400 Höhenmeter. Aber dafür 25 km/h schneller Gegenwind!
Uff. 18:45 h. Angekommen in Narbonne. Das war hart heute. 170 km. Und Gegenwind. Aber der Reihe nach:
Heutiger SMS-Rapport:
10.30 Uhr - Km 30; Ort heisst "Lunel" - Danach kommt die Frage... Meer oder nicht Meer...
OK - Meer... so fahr ich weiter nach "La Grande Motte" und "Frontignan".
11.30 Uhr - treffe auf 3 andere verrückte Radler...
13,15 Uhr - Bald in Sète und noch plus 20km weil die 3 Radlern dazwischen kamen und einen Umweg gefahren sind...grrrrr...
14,00 Uhr - GEGENWIND....
14,30 Uhr - AM MEER - JUHUUUU:..
...Danach war der Radweg zu Ende und das Fahrrad musste über die Autobahn getragen werden...noch 47km
17,00 Uhr - am Linken Rand von Beziers... noch 29 km..
Voraussichtliche Ankunft in Narbonne: 18.30 Uhr...ist ja echt früh;-)
18,15h - noch 8 km to go... puhhh.. GESCHAFFT!!! Nur noch 2 Tage to go!!!
10. September (4. Tag)
Angekommen in Nimes:
152 km, 600 Höhenmeter. Fahrtzeit: 8,5 Stunden.
Habe seit heute morgen wieder Schwalbe Reifen, dank Carbone Zero am Bahnhof in Valence. Michelin Adieux!!!
km 0: Dank meines tomtom Apps bin ich in nullkommanix aus Valence raus Richtung Süden. Cool.Weiss gar nicht, wie wir ohne Apps nach Rom gekommen sind! Uwe?
km 90: letzter Blick auf die Rhone, bei Pont-St-Esprit. Jetzt kommen die Hügel nach Nimes, die der nette ältere Herr in Pierrelange mit hoch aufgestellter Hand und schreckgeweiteten Augen beschrieben hat. Erwarte also 60-90 % Steigung.
km 93: erstes Erfolgserlebnis heute: überhole eine Fahrradrikscha. Hurra. Danach kommt ein Anstieg. Habe etwas Angst, dass die Rikscha einen Elektromotor hat und mich gleich wieder einholt. Ist aber unbegründet.
km 115: Bin mit Enrique Iglesias im rechten Ohr den Pass hochgekrochen (ja, nach 200 km ohne Hügel fühlen sich auch 234 m wie ein Pass an!) "Let me be your hero" singt er. So ein Unfug, denke ich. Wenn er mein Hero wäre, wurde er mich jetzt hier hoch schieben! Bin aber trotz der leeren Versprechungen von Enrique dankbar, dass die Franzosen Rechtsverkehr haben! Da die Sonne mittlerweile von rechts kommt, fahre ich immerhin die Hälfte der Zeit im Schatten :)
km 117: kurz nach dem Pässchen in Pouzilhac verkündet mir ein Schild, dass es ab hier "Transport medical toutes distances" gibt. Bin kurz versucht, mit dem Rad umzufallen und mich mit der Ambulanz nach Basel bringen zu lassen. Lasse es dann aber doch bleiben. Soooo weit ist es ja nicht mehr.
km 130: nach Pouzilhac kamen 15 km Abfahrt, die ich mit Abba, Extrabreit und Pink hinter mich gebracht habe...ach, wär doch die ganze Strecke so...
km 140: 10 km vor dem Ziel komme ich endlich dazu, den Guglhupf von Katrin aus dem Maison Pic zu essen. Wahrscheinlich ist es ein Valencinische Spezialität und "Guglhupf" ein Frevel...geschmeckt hats aber trotzdem - vielen Dank und auch nochmal Danke fuer den tollen Service im Hotel!
km 145: Man muss unglaublich lange 37 km/h fahren, wenn man am Ende eines langen Tages den Schnitt noch von 23,9 auf 24,1 steigern will (Armin könnte dafür bestimmt ein Python Script schreiben...), aber es geht!
In den Ort fahre ich mit "Carbonara" von Spliff (wer hat eigentlich den ganzen alten Mist auf den iPod getan???) und esse in Gedanken schon eine grosse Portion davon...obwohl, heute bleibe ich wohl bei Spaghetti Napoli, die Tagliatelle au saumon von gestern liegen mir noch etwas im Magen...und überhaupt: Lachsnudeln sollte man eh nur im LBK essen!
Fazit: 152 km, nur 600 Höhenmeter (gefühlt waren die alle am Enrique-Iglesias-Hügel...). Schon den 2. Tag hintereinander kein Fritz-Walter-Wetter, die Hügel nach Nimes waren nicht ganz so schlimm wie beschrieben (Autofahrer...) und ich suche mir jetzt gleich einen Italiener. Ein Ankunftsbier hatte ich auch noch nicht :( Auf der Romtour war das immer das allerallererste. Heutzutage muss zuerst gebloggt und gepostet werden. Aber immerhin: ich gehe mit der Zeit, trotz meines immer schlimmer werdenden Alters...Etwas deprimierend waren die vielen toten Tiere am Strassenrand. Wenn noch alles dran war, sahen sie ein bisschen aus wie der Hund in "Ein Fisch namens Wanda", nach dem Betonklotz. Aber meistens konnte man gar nicht mehr erkennen, was es mal war. Ned schön...
Bis morgen,
Trixie
P.S. An Beate: Ich hab das Schneckenproblem natürlich so wissenschaftlich wie möglich gelöst: 2 km gezählt und dann hochgerechnet ;)
P.P.S. Carien und Helen: Armin can show you what Pferdesalbe is. Maybe he will give you his box. He says it makes his legs heavy...
10. September 2013 -
nach einem Reifenwechsel seit 10.30h wieder unterwegs in Richtung Nîmes.
Die 130km sind schon geschafft!
Jetzt (18.00h) in Remoulins -
nur noch 22km to go...und - im ZIEL (19.00 Uhr) !!!
Herzliche Gratulation - auch die Stadt Nîmes ist erreicht!!!
GIGANTISCHE Zwischenleistung
Unsere Spitzensportlerin machte heute schnell 191 km!! und ist in Valence angekommen.
Abfahrt heute war um 08.00h - Ankunft kurz nach 20:00h
...und wiederum gab es so einige Pannen - u.a. erneut zwei platte Reifen um 19.00h...
Die letzten 30 km wurden dann mit einem Schnitt von 28km/h abgestrampelt!!!!
auch mal zum schreiben kommen würde...:-)
Fotos und Impressionen findet ihr unter Bilder.
8. September 2013 (2. Tag)
9:00 - Abfahrt Besancon (im Nieselregen). Nieselregen haelt an bis 13 h. Aber was solls: Habe Begleitfahrzeug!! Wie bei der echten Tour de France!! Daniela hat sich erbarmt, angesichts des schlechten Wetters mit dem Auto bis Bourg-en-Bresse hinterher bzw. vorneweg zu fahren. Werde auf immer und ewig dankbar sein (man darf mich spaeter gerne daran erinnern :)
10:00 - der nächste Sturz, kurz nach dem Fotoshooting für die Webseite. Kommentar der Begleitdame: "Noch ein Sturz und ich packe Dich ins Auto und nehm Dich mit nach Hause!" Habe kurz überlegt, ob ich nochmal umfallen soll, aber dann hat der Sportsgeist gesiegt :( Also: weiter gehts, jetzt tun wenigstens beide Knie und Ellenbogen weh...
14:00 - lecker lunch in Poligny. Siehe auch Foto
*15:53 - der erste platte Reifen. Nach 20 min repariert. Da ist noch Luft nach oben...
Musste heute ca. 900 Nacktschnecken umfahren (echt wahr!). Dazu 2 Raupen, 1 Frosch und 8 normale Schnecken.
Am Ende bleiben: 140 km, 1006 Höhenmeter, 2 platte Reifen und ein Schild, auf dem schon das nächste Ziel steht: Valence :)
7. September 2013
Uff. Das erinnerte stark an den Rom-Start:
9:40 - Abfahrt I
9:42 - zurück - muss nochmal..die Aufregung...
9:45 - Abfahrt II
9:50 - zurück, nicht genug Luft in den Reifen...
9:55 - Abfahrt III
9:58 - zurück, Brille vergessen...
10:00 - Abfahrt IV
km 50: Erster Stopp: Sattel lose
km 60: Zweiter Stopp: Sattel wieder lose
km 62: Helm bei km 60 vergessen. Zurück :(
km 65: Platzregen
km 75: Ausfall aller elektronischen Geräte. Tacho zeigt "PC Link" statt Zahlen. Navi funktioniert auch nicht mehr. Und das an der einzigen Stelle, wo ich ihn gebraucht hätte: bei Montbeliard...
18:00 - Ankunft in Besancon.
7. September 2013, 9:40 h: Los geht's (mit Knieschmerzen, Voltaren und AionA). Aber kein Regen. Erstmal...